Hallo ihr alle!
Tja, ich hab auch Sammlerin auch so meine Erfahrungen
gemacht - aber mehr positiv als negativ. Als Kind hatte ich
wohl bald mehr Barbies als andere, das war natürlich allen
bekannt. Ich musste während meiner Schulzeit lange genug
"unten durch" aber selbst dabei waren die Barbies eigentlich
nie ein Thema. Als ich so mit 14 entschloss, sie zu sammeln
statt wegzugeben, und mich dann jemand in der Schule noch
wegen der Barbies fragte, sagte ich, dass ich sie sammle.
Hat auch niemand gekümmert. In der Lehre sagte ich es
niemanden. Hatte nicht das Gefühl, dass an der Arbeit oder
auf der kaufmännischen Schule irgendjemand das verstehen
würde (vor allem an der Schule). Ich kannte keine anderen
Sammler (das war schon irgendwie langweilig) und bestellte
via Barbie Bazaar, liess meinen Vater auf Geschäftsreise in
den USA einkaufen oder klapperte alle Spielwarengeschäfte
und Spielwarenabteilungen in Zürich ab. Da wurde ich oft
blöde angeschaut, wenn ich was kaufte. Zum spielen sah ich
wohl zu alt aus, um etwas für ein Kind zu kaufen war ich zu
jung. Ich kam mir schlicht & einfach idiotisch vor. Dann kam
so ein Schlüsselerlebnis: An meinem letzten Arbeitstag in
der Lehre hatte ich den Barbie Bazaar mit an der Arbeit,
weil ich denen einen Fax schicken wollte, um ein paar alte
Ausgaben zu bestellen. Wir waren damals nur noch eine kleine
Abteilung dort, der Rest war wo anders hin umgezogen worden.
Naja, mein Fax lag noch in der Maschine als er durch war,
ein älterer Mitarbeiter nahm ihn raus und legte ihn mir hin.
Da fragte er mich, ob ich Barbies sammle. Klar, dass ichs da
zugeben musste. Zu meinem Erstaunen nahm er das aber ernst
und war interessiert. Naja, eins gab das andere, meine
Kolleginnen hörten zu, und plötzlich wollten alle meinen
Barbie Bazaar sehen und waren ganz begeistert. Wie kleine
Kinder *g*. Ich war soooo happy! Es war nicht viel los und
ich verbrachte den halben Nachmittag damit, ihnen Barbie's
Welt zu erklären. Seitdem bin ich nicht mehr scheu wenns um
mein Hobby geht. Die Umwelt reagiert positiv, echt. Immer
wenn ich etwas scheu war, es zu sagen stellte es sich
heraus, dass das alle gut finden. An der Arbeit wissen es
alle, wollen auch Fotos sehen, wenn ich neue habe. Oli, der
im Geschäft nebenan arbeitete, brachte mir jeden
Zeitungsartikel über Barbie, den er fand, gab mir Foto-Tips
(er versteht was davon) und wollte alle Fotos sehen. Er
hatte keine Ahnung, aber er fand die Aufnahmen und die
Collectibles toll. Ich stelle fest, dass auch Männer oft
ganz fasziniert sind, weil sie sich gar nicht vorstellen
konnten, was es da alles gibt. In den Läden werd ich
entweder als Sammlerin identifiziert oder sie fragen, obs
ein Geschenk sein soll. Naja, ich fand dann ja bald den
Club, der 1999 gegründet wurde. Im Dezember 99 meldete ich
mich an, im Frühling danach kam die erste Börse und bald
danach das erste Treffen. Seitdem bin ich doppelt happy, so
viele Sammler zu kennen, mit denen ich über mein Hobby
sprechen kann und habe auch ein paar wunderbare Freunde
mehr!
Was die Familie & Verwandtschaft angeht, die macht mit,
schaut an oder redet wenigstens nicht dagegen. Meine Mutter
war ja zuerst gegen Barbie, dann sah sie wieviel ich damit
spielte, und was für tolle Sachen es gab, danach war sie
auch dafür ;-). Sie hat jetzt selbst 4 Puppen und allgemein
Freude an schönen Sachen. Von ihr hab ich wohl auch das
Talent zum nähen. Einmal hat sie meinen Barbies was genäht
zu Weihnachten, manchmal bringt sie mir was aus den Ferien
mit, wenn sie was tolles sieht. Manchmal gibts
Barbie-Geschenke, manchmal auch anderes, müssen ja auch
nicht immer nur Barbies sein. Mein Vater hat nie was gegen
meine Sammlerei gehabt, und wie ihr ja alle wisst stelle ich
ihn zuweilen als Einkäufer an, wobei er sich nicht mal
schlecht macht (die Midgnight Gala hat er mir damals am
Anfang ja sogar aus eigenem Antrieb gebracht...). Zudem hat
er ja eine Modelleisenbahn und einen grossen Haufen mit
Flugzeugmagazinen (die ich zugegebenermassen zuweilen auch
lese...) etc. ;-) So gesehen kann ich mich wohl wirklich
glücklich schätzen.
Liebe Grüsse KARIN