----- Original Message ----- From: Klaus Dietz To: EoFD Sent: Wednesday, January 02, 2002 1:46 AM Subject: Re: Barbie Reportage im Fernsehen!!!
Hallo zusammen!
Mein absolutes Reizthema "Barbie verursacht Magersucht" wird darin auch angesprochen (Reizthema weil ich diese Theorie für blöd halte, Magersucht hat viel tiefgreifendere Ursachen).
Abgesehen davon das Magersucht eine Krankheit mit tiefen psychologischen Ursachen ist: Habt ihr schon mal eine Magersüchtige mit Barbies festen, groÃem Traumbusen gesehen? Jeder weià doch das Frau bedauerlicherweise immer zuerst an dieser Stelle abnimmt und die Hüftpolster erst viel später verschwinden. Genauso könnte man behaupten das wir wegen Barbie alle Schnürkorsets tragen (oder wie kommt man sonst an die Taille?).
Hat das Spiel mit Barbie mit dazu beigetragen, dass sich die Rolle der
Frau
in der Gesellschaft in den letzten 30 Jahren doch sehr gewandelt hat?
Dazu würde ich ja sagen. Oder vielleicht hat sich auch Barbie im Laufe der Zeit gewandelt.
Das Spiel mit einer Puppe, die emanzipiert, selbstbewusst, in den
unterschiedlichsten
Berufen engagiert die Figur einer erwachsenen, wenn auch recht jungen,
Frau verkörpert
und dem Mädchen (und auch Jungen???) als Projektionsmedium zum Ausleben
der eigenen
Vorstellungen und Fantasien dient, führt das Mädchen für meine Begriffe
auch in eine entschieden
anderen Vorstellungswelt, wenn es erwachsen wird.
Barbie war (zumindest wärend meiner Kindheit in den nicht ganz so frühen 70ern, wie ihr schon erraten habt bin ich 69er Jahrgang) immer schon eine Frau mit Beruf und eigenen Zielen. Im Gegensatz zu Alice Schwarzer hatte Barbie aber nie ein Problem damit emanzipiziert (das ist eigentlich ein Unwort, es stellt den Sachverhalt nicht richtig da) und schön und gepflegt zu sein. Sie konnte alles wovon (die meisten) Mädchen träumen, reiten, tanzen, gut aussehen, kochen und backen, mit Kindern und Tieren umgehen, autofahren und neben den "klassichen" Frauenberufen (Lehrerin, Stewardess, Krankenschwester, Friseurin, Kosmetikerin etc.) war sie von Hause aus auch noch Rodeostar, Reporterin und Olympiasiegerin. Daneben konnte Barbie schon immer alles sein was Mädchen (oder auch Jungs) in ihr sahen. Meine war in den späteren Jahren meistens Detektivin ala Drei Engel für Charlie, eine erfolgreiche Geschäftsfrau , sie war alleinerziehende Mutter (keine Ahnung mehr wie ich damals darauf gekommen bin) oder auch Cowgirl und Indianerin (wer kennt noch die "Western von Gestern"-Filme?), sie ist auch als weiblicher Tarzan durch den Urwald geschwungen. Und als ich noch älter wurde hat sie auch einige nicht ganz jugenfreie Sachen angestellt :-). Barbie gab und gibt die Gewissheit das man auch als Frau alles erreichen kann und das Makeup und schöne Frisur nicht gleichbedeutend sind mit Modepüppchen (im negativen Sinne). Reifenwechsel und Kochen sind nun mal keine Gegensätze.
Barbie (bzw. Mattel) hat Trends früh genung aufgegriffen um selbst Trends zu setzten. Man denke nur an die Day to Night Barbie, die in ihrem Büro einen Computer hatte (und auch damit umgehen konnte). Damit schafft Barbie neue Spielräume, brachte und bringt Mädchen auf neue Ideen und weckt Interessen. Sie ermöglicht durch ihr zahlreiches Equipment eine Ausweitung des klassischen Rollenspiels, ein Kind kann alles mit ihr durchspielen, Barbie (die man ja selber ist) löst die Probleme und stärkt so das SelbstbewuÃtsein. Und dieses SelbstbewuÃtsein führt-e mit zu einem Wandel in der Gesellschaft, die Mädchen von damals sind die Frauen von heute und wissen was sie erreichen können. So bin ich zwar Hausfrau und koche leidenschaftlich gerne, aber ich bin bestimmt kein Heimchen am Herd.
Viele GrüÃe Ute