Hallo Listies,
tja, mit der lieben Umwelt ist das so eine Sache.
Ich habe ja schon recht früh angefangen zu sammeln. Ich fing an intensiv zu sammeln als ich acht war. Das ist nun 22 Jahre her.
Da haben die Leute mit dem Kopf geschüttelt und sich lautstark gewundert, wie man so etwas sammeln kann. Diese Reaktion wurde natürlich entsprechend intensiver, desto älter ich wurde. Bei einer achtjährigen wurde das ja noch nicht richtig ernst genommen. Man dachte wohl, das würde sich geben.
In den letzten Jahren begegnen mir allerdings immer weniger Leute, die so reagieren. Anscheinend hat es sich doch schon ziemlich weit rum gesprochen, dass Barbie ein Sammelgebiet ist. Allerdings denken die meisten, dass Barbiesammeln neu ist. Dementsprechend versuchen sie ihre tollen Tips und was sie nicht alles über Barbie wissen dann auch anzubringen. Ehrlich gesagt finde ich das recht nervig, wenn ich z. B. auf dem Flohmarkt stehe und mir häufig den gröÃten Unsinn anhören muss. Irgendwann platzt mir dann doch der Kragen und ich versuche die Dinge richtig zu stellen. Meist bräue ich diesen Versuch im selben Augenblick. Sollen die Leute doch quasseln.
Toll finde ich es, dass man immer wieder nette andere Sammler kennenlernt.
Zurück zum eigentlichen Thema: Während fremde Leute dem Hobby of aufgeschlossen gegenüber stehen, ist das in meiner Familie nicht der Fall. Meine Mutter unterstützt mein Hobby und sammelt auch rege mit.
Mein Vater aber kann mich überhaupt nicht verstehen. Puppen im Allgemeinen sind für ihn wohl ganz besonders abschreckend (Ausnahme: Bild Lilli, da hat er mir sogar Geld zu gegeben, war wohl ein Versehen!).
Da ich die Einliegerwohnung im Haus meiner Eltern habe ist das häufig nicht ganz einfach. Meine Eltern gehen beide nicht mehr zur Arbeit und halten sich oft am oder im Haus auf. Da ich tagsüber nicht zu Hause bin, muss zwangsläufig jemand anders meine Pakete annehmen. Bei meiner Mutter ist das völlig unproblematisch. Sie bemüht sich auch stets, dass mein Vater bloà nicht bemerkt. Wenn mein Vater aber aus irgendeinem Grund doch etwas mitbekommt, dann ist erst einmal längere Zeit dicke Luft. Ebenso, wenn er zufällig sieht, was ich auf dem Flohmarkt kaufe. Dabei sammelt er auch (Blechspielzeug, Oldtimerteile für groÃe Motorräder etc., Technik, Schallplatten). Bei ihm scheint das aber etwas anderes zu sein. Ich kann mich maÃlos darüber ärgern. Ich tue alles, um ihn bei seinem Sammeln zu unterstützen und er setzt alles daran, mir mein Hobby zu vermiesen. Ich komme freudestrahlend an mit einer ganz neuen Puppe (erst gestern wieder), er bemerkt mein Päckchen und schon legt er wieder los. Ich finde es furchtbar, wenn man zu Hause nicht über sein Hobby erzählen kann. Aber soweit ist es bereits.
Mit meiner Mutter kann ich mich gut unterhalten, aber sobald er dazukommt, muss man das Thema wechseln. Ist das nicht gräÃlich. Selbst, wenn er gar nicht an dem Gespräch teilnimmt, kann man es nicht weiterführen aus Angst, dass bald wieder Krach ist. Er entwickelt ein ausgezeichnetes Gespür, es abzupassen, wann wir über mein Hobby reden. Immer dann platzt er herein.
Gut, dass ich nicht direkt mit bei meinen Eltern wohne, sondern eine eigene abgeschlossene Wohnung habe. Aber es wäre schon schön, wenn er es akzeptieren würde oder auch nur aufhören würde zu mosern. Was geht es ihn an, über was sich andere unterhalten.
Wie Ihr seht, bin ich noch ganz wutgeladen, wenn ich an gestern denke. Da habe ich mir nämlich meine Traumpuppe geleistet.
Für die, die es interessiert, hier eine Beschreibung meiner neuesten Schönheit (das muss ich hier auch unbedingt noch loswerden, da ich immernoch sooooooooooooo glücklich darüber bin!!!). Sie ist keine Barbie und auch ein ganzes Stück gröÃer (ca. 40 - 45 cm):
Am 18.08.01 habe ich auf einem Stadtfest mit GroÃflohmarkt eine atemberaubende Fashion Doll gesehen. Der Preis war ebenfalls, dass einem der Atem wegblieb (320 DM), da ich das an dem Tag nich zahlen konnte (habe in letzter Zeit einfach zu viele tolle Sachen angeboten bekommen und zuviel ausgegeben). Es handelte sich um eine Porzellanpuppe ähnlich denen von Robert Tonner (wie Fashion Models). Sie trug golddurchwirkte Kleidung im Stil der 20er Jahre (Flapper) mit Federkopfschmuck und -fächer. Die blauen Augen waren aus Glas und ganz genau eingepasst. Das Porzellan rosig und von besonders guter Qualitat. Die Haarfarbe war rötlich (ähnlich wie bei der Rose Barbie mit rosanem Kleid) und im Pagenschnitt. Sie hatte eine anatomisch korrekte schlanke elegante Figur und ganz tolle schlanke Arme. Die Hände waren mit einzelnen Fingern modelliert. Sie besaà ein Halsgelenk wie Tyler Wentworth und Gelenk in den Schultern. Der Körper war von der Brust abwärts bis zu den Oberschenkeln aus Stoff. Die Schuhe waren leider anmodellier (einziger Negativpunkt). Alles in allem eine Schönheit, die von der Verarbeitung mit den Puppen von Robert Tonner konkurrieren kann (Ltd. Ed. 1000, Millenniums Edition). Tja, das tat weh, sie dort stehen lassen zu müssen! Immer wieder muÃte ich an sie denken. SchlieÃlich war es soweit, dass ich mir schon wünschte, diesen Händler, den ich bis dato noch nicht kannte (und ich kenne viele!) doch irgendwo wieder zu treffen. Gestern war es dann soweit: Ich habe „Milli“ (so heiÃt sie!) wieder gesehen. Und der Händler ist mir noch 70 DM entgegen gekommen!!!
Jetzt brauche ich nur noch einen passenden Puppenständer und einen freien Platz zu Hinstellen. Der Ständer ist ja schnell beschafft, aber das mit dem Platz wird dann wohl etwas zeitraubender. Bei mir herscht momentan Chaos, da ich ehrlich gesagt meist nach der Arbeit und den Ãberstunden keine Lust mehr habe, groà was umzupacken. Und dann sind da ja noch die vielen anderen wunderbaren neuen Puppen (z. B. die Anniversary Gala Brenda Starr von Daniela etc.).
So jetzt habe ich Euch aber genug strapaziert. Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Tag.
Liebe GrüÃe Susi