Hallo, Puppenfreunde,
bei Telepolis ist ein Artikel über Razanne, eine "muslimische" Ankleidepuppe, die in USA verkauft wird: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/16087/1.html
http://www.noorart.com/ http://www.noorart.com/razanne.shtml
Schön ist sie ja nicht gerade, aber sicherlich sehr ausgefallen.
Ich will jetzt nicht behaupten, daß Barbie-Puppen ein Muster an pädagogischer Ausgewogenheit wären, aber bei der Webseite von Noorart läuft mir ein Schauer über den Rücken. Das Frauenbild, das da vermittelt wird, ist meiner Meinung nach menschenverachtend und unvereinbar mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung. Mädchen sollen bescheiden sein, demutsvoll ... unterwürfig. Die Zeichnung der drei Kinder links unten in der Ecke ist bezeichnend: Die zwei Jungen selbstbewußt und fröhlich, das Mädchen schüchtern. Als sammlerische Merkwürdigkeit finde ich Razanne interessant, aber mir gruselt bei der Vorstellung, daß es Eltern gibt, die derartige Erziehungsziele als positiv ansehen. Ich hoffe, die Puppe wird kein Kassenschlager.
Bescheidenheit sehe ich übrigens durchaus als Tugend. Aber im Sinne einer bewußten Entscheidung einer starken Persönlichkeit, nicht aus Zwang oder Minderwertigkeitsgefühl.
Viele Grüße
Anja