Freie Software

Freie Software ist allgegenwärtig. Sie arbeitet unerkannt im Hintergrund und trägt doch Wesentliches zu unserem Alltag bei. Wenn Sie E-Mail senden und empfangen oder Webseiten lesen, ist praktisch immer freie Software mit im Spiel.

Wenn Sie den Begriff „freie Software“ hören, denken Sie möglicherweise spontan an Gratis-Downloads zu Werbezwecken, an Programme, deren Qualität Sie nicht weiter hinterfragen, weil Sie sie ja umsonst bekommen haben.

Darum geht es hier nicht.

Die freie Software, von der hier die Rede sein soll, ist kein „Freibier“, sondern sie gibt Ihnen die Freiheit,

  1. die Software für einen beliebigen Zweck auszuführen,
  2. die Funktionsweise der Software zu studieren und sie an Ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen,
  3. Kopien der Software weiterzugeben
  4. sowie die Software zu verbessern und diese Verbesserungen zu veröffentlichen.

Als Benutzer freier Software erhalten Sie insbesondere Zugriff auf deren Quelltext, denn dieser ist Voraussetzung für das Studieren, Anpassen und Verbessern der Software. Freie Software wird daher von vielen auch als Open Source Software bezeichnet.

Zielsetzung: Wohl der Allgemeinheit

Freie Software ist keine Frage des Preises, sondern der Einstellung. Der Programmierer gesteht dem Anwender sehr weitreichende Rechte zu. Im Gegensatz zu proprietärer Software, deren Lizenz das Kopieren streng untersagt, ist es bei freier Software ausdrücklich erlaubt, seinem Nächsten zu helfen, indem man ihm eine Kopie der Software gibt. Es ist ausdrücklich erlaubt, Verbesserungen, die man an der Software vorgenommen hat, der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Während man früher die Wahl hatte, entweder sein gesamtes Geld für Software-Lizenzen auszugeben oder sich von den vielen kleinen notwendigen Dienstprogrammen illegale Kopien zu besorgen, ist heute ein vollständiges Betriebssystem inklusive Büro- und Internet-Software als freie Software erhältlich. Dieses erklärte Ziel des GNU-Projekts wurde 1991 mit der Veröffentlichung des Betriebssystems GNU/Linux erreicht. Die Quasi-Notwendigkeit, gegen das Gesetz und gegen den Willen der Software-Autoren zu handeln, um überhaupt mit einem Computer vernünftig arbeiten zu können, wurde damit beseitigt.

Diese moralische Komponente ist für viele Programmierer ein triftiger Grund, sich an der Entwicklung freier Software zu beteiligen.

Technische Vorteile

Darüberhinaus sprechen zahlreiche technische Gründe dafür, sich als Programmierer mit freier Software zu befassen.

Als Programmierer hat man sich an einige Ärgernisse seines Arbeitsalltags gewöhnt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Naturgesetze, sondern um Folgen der Geheimhaltung der Quelltexte.

Der wirtschaftliche Schaden, der durch diese eigentlich überflüssige Zusatzarbeit täglich entsteht, ist immens. Freie Software hilft, ihn zu vermeiden.

Weiter: Weshalb es Ihnen nützt, wenn Sie zusammen mit der Software, die Sie benutzen, auch deren Quelltext erhalten